Unsere Abreise aus Singapur bringt die erste nennenswerte Planänderung dieser Reise – und sie liegt nicht in unserer Hand.
Ursprünglich hatten wir einen etwa eineinhalbstündigen Direktflug von Singapur nach Penang gebucht. FireFly, eine Tochtergesellschaft von Malaysia Airlines, hatte die Verbindung jedoch stillschweigend eingestellt und uns stattdessen auf eine Alternative mit Zwischenstopp in Kuala Lumpur umgebucht. Aus anderthalb Stunden Flugzeit wurden plötzlich acht – ärgerlich, aber was soll’s. Beim Online-Check-in entdecke ich jedoch eine Option für eine kostenlose Flugänderung. Ein kurzer Chat mit dem Support später haben wir eine angenehmere Verbindung: Statt im Morgengrauen um 8:30 Uhr geht es nun entspannt um 14:30 Uhr los.
Alles läuft nach Plan – bis gegen 9 Uhr morgens die nächste Nachricht von FireFly eintrifft: Der Flug wurde erneut verschoben, diesmal auf 17 Uhr. Ein Blick in den Flugplan zeigt mir, dass wir in Kuala Lumpur exakt zehn Minuten für den Umstieg hätten – unmöglich. Also wieder ab in den Chat mit dem Support. Deren einzige Lösung? Uns auf den nächsten Flug am folgenden Morgen um 8:30 Uhr umbuchen. Großartig – wir sind längst ausgecheckt!
Da FireFly sich bereit erklärt, die Kosten für eine zusätzliche Hotelnacht zu übernehmen, suche ich eine Lösung. Unser bisheriges Hotel ist ausgebucht, aber das benachbarte Novotel hat noch Zimmer frei. Also checken wir kurzerhand erneut ein – diesmal in ein deutlich geräumigeres Zimmer mit ausreichend Schlafplätzen. Immerhin ein kleiner Trost. Die Kosten muss ich vorerst selbst übernehmen – ob ich das Geld jemals zurückbekomme, wird sich zeigen.
Den Nachmittag verbringen wir erneut in den Gardens by the Bay, da der Wasserspielplatz im Botanischen Garten heute leider geschlossen ist. Dafür entdecken wir einen anderen Wasserspielplatz, genießen den Blick von der Marina Barrage auf die unzähligen Schiffe in der Straße von Malakka und wissen genau, wo wir etwas zu essen finden. Es gibt definitiv schlimmere Orte, um einen unfreiwilligen Extratag zu verbringen. Da wir in den letzten Tagen bereits die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Singapurs abgehakt haben, lassen wir es entspannt angehen. Früh am Abend fallen wir ins Bett – der nächste Tag beginnt schließlich wieder unverschämt früh.

Um 5 Uhr klingelt der Wecker. Schnell packen wir die letzten Sachen zusammen und bugsieren die Kinder im Halbschlaf ins Grab-Auto. Unser Fahrer wird neugierig, als er „Flughafen Seletar“ als Ziel sieht, und fragt, ob wir mit einem Privatjet reisen. Verwirrt verneinen wir, und er klärt uns auf: Seletar ist ein reiner Charterflughafen für die Superreichen – mit genau einer einzigen Linienverbindung: unserer. Hätten wir das mal vorher gewusst, hätten wir uns den frühen Start sparen können.
Vor Ort bestätigt sich das Bild: Der Flughafen ist winzig, es gibt genau fünf Check-in-Schalter – alle geschlossen. Also heißt es erst mal warten. Irgendwann öffnen die Schalter, und die ungeübten Mitarbeiter arbeiten sich in gemütlichem Tempo durch den Check-in-Prozess. Dann rollt unser Flugzeug heran – und wir staunen nicht schlecht: Eine Propellermaschine?! Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Aber sei’s drum, wir kommen sicher in Kuala Lumpur an, und auch der Weiterflug nach Penang verläuft reibungslos.
Dort wartet bereits unser Grab-Fahrer, der uns ins beschauliche Küstenstädtchen Batu Ferringhi bringt. Hier, in einem Fünf-Sterne-Resort mit Pools, Rutschen und Privatstrand, verbringen wir die nächsten sechs Tage. Nach dem Trubel in Bangkok, Angkor Wat und Singapur haben wir diese Pause bewusst eingeplant – Zeit zum Durchatmen, bevor das nächste Abenteuer ruft.
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