In den nächsten Tagen passiert nichts allzu Berichtenswertes. Wir genießen den Aufenthalt in unserem komfortablen Hotel mit schönem Pool und lassen es entspannt angehen. Abends spazieren wir ein paar hundert Meter zur nächsten Hawker-Straße, wo wir uns durch die lokale Küche probieren: Antje bevorzugt indische Gerichte, während ich mich an der malaiisch-chinesischen Küche versuche. Von Penang Laksa über Satay und Hot Plates bis hin zu Claypot Rice und Char Kway Teow – für zwei bis drei Euro pro Portion lässt sich hier hervorragend schlemmen.
Auch auf dem großzügigen Hotelgelände gibt es einiges zu entdecken – vor allem tierisch gesehen. Mal läuft ein Waran durch die Empfangshalle oder schwimmt durch den Pool, mal hängt eine Fledermaus tagsüber in den schützenden Palmwedeln. Besonders faszinierend sind die Brillenlanguren, eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen. In Gruppen von bis zu 20 Tieren turnen sie munter über das Gelände, springen durch die Palmen und statten uns sogar mehrfach auf unserem Balkon einen Besuch ab. Nur durch die Glasscheibe getrennt, können wir sie aus nächster Nähe beobachten.
Unsere einzige größere Unternehmung ist ein Ausflug auf den Penang Hill, die höchste Erhebung der Insel. Mit einem mittlerweile vertrauten Grab-Fahrdienst lassen wir uns zur Talstation der Standseilbahn bringen, die uns die knapp 800 Höhenmeter hinaufbefördert. Technisch gesehen handelt es sich um eine klassische Standseilbahn mit einem einzigen Gleis, das sich in der Mitte teilt, sodass zwei Wagen gleichzeitig fahren können – einer nach oben, einer nach unten. Mit fast 28° Steigung gehört sie zu den steilsten Bahnen ihrer Art in Asien. Der Antrieb erfolgt über ein Zugseil, das von einer fest installierten Maschine in der Bergstation bewegt wird. Neben ihrer technischen Raffinesse hat die Bahn auch eine interessante Geschichte: Ursprünglich für britische Kolonialbeamte errichtet, zählt sie heute zu den bekanntesten Touristenattraktionen Malaysias. Und woher stammt die Technik? Natürlich von den Schweizern…
Nach weniger als fünf Minuten erreichen wir die Bergstation, wo uns eine angenehme, frische Brise empfängt. Wir erkunden die Umgebung, suchen einen Geocache, nehmen hier und da einen kleinen Umweg durch den Dschungel und beobachten ein paar Makaken. Ein kurzweiliger Ausflug – einzig Antje leidet etwas unter den hartnäckigen Mücken, die sie regelrecht belagern.
Einen Besuch in der Inselhauptstadt George Town lassen wir bewusst aus. Da uns in den nächsten Wochen noch genügend Städte erwarten, verzichten wir auf weiteres Sightseeing. Sicher hat George Town viel zu bieten, aber ein paar Tage ohne Programmpunkte sind uns zur Erholung wichtiger.
So vergehen die Tage entspannt, bis wir uns schließlich auf die Weiterreise durch das malaiische Festland vorbereiten – unser nächstes Ziel: Ipoh.
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