Singapur

Unsere Weiterreise nach Singapur verläuft unspektakulär. Ein Fahrer des Hotels bringt uns zu früher, aber noch ziviler Stunde in etwa 45 Minuten zum neu gebauten Flughafen von Siem Reap. Dieser ist Teil der Neuen Seidenstraße, des von China initiierten Infrastrukturprojekts, mit dem die Volksrepublik (nicht nur) ihre Nachbarn strategisch einbindet. Wie viele dieser Großprojekte ist auch dieser Flughafen modern, verfügt über eine für kambodschanische Verhältnisse exzellente Anbindung – und ist völlig überdimensioniert. Doch China denkt nicht in Legislaturperioden wie wir, sie müssen es auch nicht. Vielleicht wird sich in Zukunft zeigen, ob die Planer richtig lagen.

Ein einziges Highlight erleben wir schon beim Anflug, nämlich einen Blick auf die Straße von Malakka. Alle Ware, die auf der Suezkanalroute aus China, Taiwan, Korea oder Japan per Schiff nach Europa gebracht wird, muss hier durch – und unter uns reiht sich Frachter an Tanker an Frachter. Ein eindrucksvolles Bild! Wir landen wenig später am Flughafen Changi in Singapur und nehmen dort als Erstes den Rain Vortex in Augenschein – den weltgrößten Indoor-Wasserfall, für den Changi berühmt ist. Wir hatten einiges erwartet, aber als wir davorstehen, verschlägt es uns dennoch die Sprache. Ein gigantischer Wasserfall ergießt sich inmitten eines tropischen Gartens, dessen Durchquerung gut eine halbe Stunde dauern würde. Und als wäre das nicht schon beeindruckend genug, fährt plötzlich auch noch ein autonomer Zug durchs Bild – man wundert sich nicht.

Statt moderne Massentransportmittel zu nutzen, lassen wir uns – routiniert wie wir sind – per Grab zu unserem Hotel fahren. Angesichts unseres Gepäcks und der tropischen Temperaturen hat sich das bewährt. Singapur liegt nur gut 150 Kilometer nördlich des Äquators – und genau so fühlt es sich auch an.

Im Mercure-Hotel angekommen, erwartet uns eine Überraschung: Kinder gelten hier als „nicht existent“. Das bedeutet, dass man beliebig viele Kinder unter 12 mitbringen kann – allerdings gibt es keine Zustellbetten oder sonstige Extras für sie. In unserem winzigen Zimmer wäre dafür ohnehin kein Platz. Wir wussten zwar bei der Buchung, dass es klein sein würde, hatten aber zumindest mit einem Queen-Size-Bett gerechnet, in das wir alle passen. Stattdessen steht dort ein französisches Doppelbett – vielleicht 1,60 Meter breit. Das wird kuschelig. Eine Alternative gibt es kaum, denn im Hotel sind nur noch Suiten verfügbar – ab 500 Euro pro Nacht!

Auch sonst sind die Preise ein echter Schock, vor allem nach dem extrem günstigen Kambodscha. Eine durchschnittliche Pizza kostet 30 Euro, ein Abendessen mit Getränken für einen Erwachsenen schnell 50 Euro. So viel sind Antje und ich schlicht nicht bereit auszugeben. Also werden wir kreativ – das können wir besonders gut. Unser Abendessen nehmen wir kurzerhand im Hotelzimmer ein, geliefert von Domino’s. Dank eines „Kauf zwei, zahl eins“-Deals lassen wir uns zwei Familienpizzen bringen – ein praktischer und erschwinglicher Start in Singapur!

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.