Sea Life Phi Phi Leh

Für unseren letzten Tag habe ich mich noch einmal für einen Tauchausflug angemeldet. Die hiesigen Tauchanbieter starten gern besonders früh zu ihren Touren, um noch vor den Booten aus Krabi oder Phuket an den Tauchplätzen zu sein. Und so finde ich mich morgens um Acht bei Black Tip Scuba Diving ein, genau auf Höhe vom Shark Point. Wir sind heute nur eine kleine Gruppe, bestehend aus unserem Dive Guide Deilos (hat einen griechischen Vornamen, stammt aber von Gran Canaria) und einem Franco-Kanadischen Pärchen. Mit dem Boot fahren wir vom Long Beach aus zur gegenüberliegenden Insel Koh Phi Phi Leh, an deren Ufern wir ins Wasser gehen wollen. Nach einem kurzen Buddy-Check springen wir ins kühle Nass und erfreuen uns an der auch hier reichlich vorhandenen Flora und besonders natürlich Fauna. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine Liste von Tieren, die ich im Laufe von zwei je knapp einstündigen Tauchgängen beobachten durfte:


Barracudas, Nacktschnecken, Harlekin-Fisch, unterschiedliche Muränenarten, Meeresschildkröte, Fangschreckenkrebse, Schwrazspitzen-Riffhaie, Kofferfische, Feuerfische, Seeschlangen, Papageienfische, Clownfische, die durch Anemonen schwimmen, Tintenfischschwärme, …

Die Liste liesse sich, wäre ich noch ein bißchen beschlagener in Biologie, bestimmt noch fortsetzen. Es gibt hier in den Korallenriffen zwar nicht die richtig großen Tiere (vom Walhai am Richelieu Rock mal abgesehen, aber das war auch kein Korallenriff), dafür ist der ganze „Kleinkram“ um so bunter.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Gruppenzusammensetzung mit den beiden Kanadiern: Obwohl zumindest der Mann der beiden sogar noch ein höherwertiges Zertifikat hat als ich, stellen sich die beiden doch insgesamt recht ungeschickt an unter Wasser, haben oft Probleme, ihren Auftrieb richtig einzustellen und verbrauchen so deutlich mehr Atemluft als ich. Da aber ein Tauchgang für dien ganze Gruppe überlichweise nunmal endet, wenn die erste Flasche auf 50 Bar gefallen ist, verlassen wir das Wasser früher, als nach meinem sparsamen Umgang nötig gewesen wäre.
Der Vorteil des frühen Starts kurz nach dem Frühstück ist, dass ich nach einem kleinen Pläuschchen und einem leichten Mittagessen früh wieder bei meiner Familie bin, die bis dahin aus logistischen Gründen noch auf das Schnorcheln verzichten musste. Ian hat zwar Heidenspaß daran, in der Brandungszone der Wellen zu sitzen und die Hände in das Gemisch aus Kalkskeletten und Sand zu graben, das hier den Strand bildet, aber Schnorcheln ist dann doch zu viel verlangt.

Was aber mit ihm hervorragend geht ist, sich im Reitersitz auf unsere Wasserhängematte zu setzen und ihn stehend zwischen die Beine zu nehmen. Dann kann er sich mit den Händen auf dem einen Auftriebskörper der Wasserhängematte abstützen, das Stehen fällt ihm im Wasser besonders leicht, und gerade das Auf und Ab in den Wellen lässt ihn vor Freude glucksen und kichern. Ich glaube, wir legen auch hier gerade den Grundstein für eine hoffentlich lange und intensive Verbundenheit mit dem Wasser, so wie auch Antje und ich – und zu gewissen Teilen auch Nele schon haben.


Leider müssen wir zu Ende des Tages bereits wieder die Koffer packen. Es wäre, rückblickend betrachtet, sicherlich günstig gewesen, zwei Tage Krabi weniger zu buchen und diese beiden Tage im Paradies auf Koh Phi Phi zu verbringen, aber das war bei der Planung der Reise nicht vorherzusehen. Es hätte uns auch nicht gefallen können, und dann hätten wir ohne Auto und ohne Möglichkeit, weiter entfernte Ziele anzusteuern, auf der Insel festgesessen. Vielleicht lebt unser Besuch auch wirklich von der Kürze, aber in all unseren Reisen haben weder Antje noch ich eine Insel gefunden, die so sehr „Garten Eden“ schrie wie Koh Phi Phi. Angefangen beim kristallklaren, an farbenfrohen Tropenfischen reichen, smaragd-türkisfarbenen Wasser, über die Affen, die gelegentlich für Abwechslung am Strand sorgen, die Kokospalmen, den weiße Muschelkalk-Korallenskelett-Sandstrand, das Frühstück und Abendessen wenige Meter vom Wasser entfernt, morgens in der angenehmen Kühle der vergangenen Nacht, Abends in einer lauen Brise, diese Insel ist einfach nahezu perfekt.

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