Unseren letzten Tag in Bangkok beginnen wir am Vormittag mit ganz alltäglichen Dingen wie Wäsche waschen und Koffer packen. Immerhin sind wir nun schon seit sechs Tagen hier – und haben jeden einzelnen davon genossen!
Am frühen Nachmittag nehmen wir erneut die orangefarbene Linie des Expressboots und fahren von Sathorn aus am Stadtzentrum vorbei, mit Blick auf den Großen Palast, Wat Arun und Wat Pho. Unser Ziel ist der Anleger, der der Khaosan Road am nächsten liegt. Für uns ist diese Straße eher zweitrangig, für viele andere jedoch eine der berühmtesten Straßen Bangkoks.
Die Khaosan Road gilt als Mekka für Backpacker aus aller Welt. Tagsüber reiht sich ein Straßenstand an den nächsten, an denen günstiges (bis unschlagbar günstiges) Streetfood, Souvenirs und Kleidung verkauft werden. Nachts verwandelt sich die Straße in ein pulsierendes Partymekka. Laute Musik, Neonlichter und eine Mischung aus Bars, Clubs und Straßenkünstlern schaffen eine elektrisierende Atmosphäre. Trotz ihrer touristischen Ausrichtung bleibt die Khaosan Road ein Treffpunkt für Reisende, die hier Geschichten austauschen und das chaotische, aber faszinierende Flair Bangkoks erleben – so zumindest die gängigen Klischees.
Allerdings liest man zunehmend, dass die günstigen Backpacker-Hostels nach und nach hochwertigen Hotels weichen müssen. Und ganz ehrlich: Der Tand und Trödel, der hier tagsüber verkauft wird, ist verzichtbar. Überall werden Krokodil und Skorpion am Spieß angeboten – ein Anblick, den wir in Thailand sonst kaum erlebt haben und den wir für reine Touristenfolklore halten. Kann weg. Aber gut, jetzt haben wir es gesehen. Unser zweites Tagesziel ist ohnehin wieder authentischer: Chinatown – Yaowarat.
Dieses Viertel wurde im 18. Jahrhundert von chinesischen Einwanderern gegründet und zählt heute zu den lebendigsten und kulturell reichsten Gegenden Bangkoks. Wir lassen uns mit einem Tuk-Tuk hinfahren und tauchen ein in eine riesige Open-Air-Garküche, umgeben von glitzernden Lichtern und einer Menschenmenge, die flaniert und diniert. Wir treiben ein paar Stunden durch die Straßen, Antje und Nele lassen sich die Füße von Fischen reinigen, wir schnuppern hier, schauen dort – bis uns irgendwann die Beine schwer werden.
Zum Abschluss nehmen wir ein Tuk-Tuk zurück ins Hotel. Unser Fahrer ist ein skurriler alter Mann mit (soweit erkennbar) nur noch einem Zahn. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, uns 20 Minuten lang wild gestikulierend eine “Stadtführung” zu geben – auch wenn wir ehrlicherweise kaum ein Wort von dem verstanden haben, was er brabbelt.
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