Sheikh-Zayed-Moschee, Abu Dhabi

Nach dem Frühstück mache ich mich zügig auf den Weg zur Thrifty-Autovermietung nahe der Metro-Station BurJuman. Am Abend zuvor hatte ich dort einen Wagen reserviert, mit dem wir zu unserem heutigen Tagesziel nach Abu Dhabi fahren wollen.

Zunächst befinde ich mich allein mit einem weiteren Kunden in den Geschäftsräumen. Er stellt sich als schottischer Landsmann vor, und wir vertreiben uns die Zeit mit Erinnerungen an Orte, die er aus seiner Kindheit kennt und ich von meinen Trekkingreisen durch die Highlands. Beim Versuch, das aktuelle Wetter in Schottland herauszufinden (4°C und Nieselregen), entdecke ich eine E-Mail mit enttäuschendem Inhalt: Die Verwaltung der Moschee storniert meine Besuchserlaubnis und bittet um Entschuldigung. Missmutig übernehme ich dennoch den Wagen von der noch sichtlich unerfahrenen Thrifty-Mitarbeiterin mit dem ungewöhnlichen Namen Krischelle und verlasse das Parkhaus.

An einer Haltestelle versuche ich erneut, eine Reservierung vorzunehmen – diesmal mit Erfolg. Schnell sammle ich den Rest der Reisegruppe ein, und wir machen uns auf den Weg nach Abu Dhabi. Unsere Route führt uns quer durch Dubai Downtown, wo sich die Stadt noch einmal von ihrer eindrucksvollsten Seite zeigt: Auf einer zwölfspurigen Autobahn (Dubai ist wirklich nichts für Fußgänger!) passieren wir bekannte und unbekannte Hochhäuser, überragt nur vom Burj Khalifa. Eine Fassade glitzert stärker als die nächste, alles funkelt und glänzt. Der Verkehr fließt zügig und reibungslos über die makellosen Straßen – es ist einfach ein Genuss, hier unterwegs zu sein.

Sobald wir Dubai in südlicher Richtung verlassen haben, passiert für die nächste Stunde nicht viel. Meine Mitreisenden versinken bald im Dämmerschlaf, bis wir Abu Dhabi erreichen. Die Autobahn führt uns mehr oder weniger direkt zur Moschee, und bald erhaschen wir einen ersten Blick auf ihre mächtigen weißen Kuppeln.

Die Sheikh-Zayed-Moschee, auch „Große Moschee von Abu Dhabi“ genannt, wurde zwischen 1996 und 2007 erbaut und trägt den Namen von Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan, dem Gründervater der Vereinigten Arabischen Emirate. Er wollte mit ihr ein Symbol für Einheit und religiöse Toleranz schaffen, inspiriert von verschiedenen islamischen Baustilen. Die Moschee vereint persische, osmanische und maurische Elemente und wurde aus edlen Materialien aus aller Welt errichtet, darunter Marmor aus Italien und Griechenland. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2007 avancierte sie zu einem der bedeutendsten islamischen Bauwerke der Moderne und gilt heute als nationales Wahrzeichen der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie zählt zu den größten Moscheen der Welt, bietet Platz für über 40.000 Gläubige und beherbergt sowohl den größten handgeknüpften Teppich der Welt als auch einen der größten Kronleuchter.

Wir parken unser Auto auf einem der kostenlosen Parkplätze, ziehen uns gemäß den Anforderungen an den Besuch einer Moschee um und betreten durch einen unterirdischen, klimatisierten Gang den Vorhof der Moschee. Ich erspare mir an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung – die Bilder sprechen ohnehin für sich.

Tief beeindruckt, aber auch erschöpft von der Hitze und den Eindrücken, verlassen wir das Gelände und wenden uns unserem zweiten und letzten Programmpunkt des Tages zu. Die Rückfahrt nach Dubai verbinden wir mit einem kurzen Abstecher in die Wüste, nahe der omanischen Grenze. Zwar ist diese Region nicht völlig menschenleer, doch die Dünenlandschaft reicht aus, um unseren Kindern ihr wohlverdientes Sportprogramm zu ermöglichen: Sie rennen, springen und wälzen sich im feinen Sand – und genießen die Wüste in vollen Zügen.

Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, und während wir nach Dubai zurückfahren, belohnt uns das schillernde Lichtermeer der Stadt noch einmal mit einem spektakulären Anblick. Ein perfekter Abschluss für diesen gelungenen Tag!

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