Ein (Zwischen-)Fazit

Bevor es hier voraussichtlich in etwa einer Woche mit unserer sich nun anschließenden Wohnmobilreise weitergeht, will ich mich an einem kurzen Fazit versuchen.

Zuerst will ich die Frage beantworten, die mir im Vorfeld am häufigsten begegnet ist, und die ich mir wohl auch am häufigsten gestellt habe. Kann man eine solche Reise mit einem 9 Monate alten Kind im Rahmen seiner Elternzeit machen? Wie verträgt das Kind die veränderten Umstände, wie kommen beide Kinder mit der Hitze klar, was ist mit Krankheiten?

Diese Frage kann ich mit einem absolut überzeugten Ja beantworten. Wir haben ein großartiges Abenteuer erlebt und haben einen für uns passgenauen Urlaub verbracht. Das Herumreisen ist Antjes und meine Art, Urlaub zu machen, zu Hause in Europa natürlich mit dem Wohnmobil, hier eben mit dem Mietwagen von Hotel zu Hotel. Die Entscheidung, einen Mietwagen zu nehmen, war genau die Richtige; Wir hatten im Vorfeld überlegt, uns an den Reisetagen jeweils von einem Fahrer zum nächsten Hotel bringen zu lassen. Das wäre finanziell genau so möglich gewesen, aber wir hätten auf unheimlich viel Flexibilität verzichten müssen.

Da wir jeden, aber auch wirklich jeden einzelnen Tag baden waren, vom Hotelpool über das Meer bis hin zum Dschungelfluss und -see, haben wir auch die klimatischen Herausforderungen gut bewältigen können. Beide Kinder haben sich wohl gefühlt, und außer der Viruserkrankung, die wir zwischendurch alle einmal hatten, sind wir körperlich gut durch die Wochen gekommen. In Sachen Wassergewöhnung haben wir für Ian ein schönes Fundament gelegt, viel schöner als das Babyschwimmen im Neanderbad 🙂

Wie haben wir Thailand wahrgenommen? Ich habe ja zwischendurch immer wieder auch meine Beobachtungen von Land und Leuten einfließen lassen, und der aufmerksame Leser kann schon einschätzen, dass wir uns wohl gefühlt haben. Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die unfassbare Zugewandheit zu unseren Kindern. Ständig wurden unsere Kinder von allen möglichen Menschen unterhalten, es wurden faxen mit ihnen gemacht, vor allem natürlich mit Ian. Mehrfach wurde er beim Frühstück oder Abendessen von den Kellnern auf den Arm genommen, gelegentlich verschwand er sogar in die Küche oder sonst wohin.

Unser Kind hat fünf Wochen lang in fröhliche, freundliche, aufmerksame, zugewandte Gesichter geblickt, ist von fröhlichen und freundlich gesinnten Menschen in den Arm genommen worden, hat die Menschen riechen und anfassen dürfen, und unser Kind hat in diesen Situatioen fünf Wochen lang gelacht und ist glücklich gewesen. Dieses Bild ist das, was mir neben allen Traumstränden, Walhaien, Elefanten und Affen und neben dem penetranten Gestank nach Schwefelwasserstoff, der aus jedem Gullydeckel steigt und der das ganze Land zukleistert, im Gedächtnis bleiben wird.

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