Nach einem ereignisarmen Flug bringen wir zügig die Einreiseformalitäten hinter uns und betreten Thailändischen Boden. Noch vor der Gepäckausgabe werden wir schon von vielen Thai bedrängt: „Internet!“, „SIM-Cardo!“, „Unlimited!“ Da wir eine ganze Zeit lang hier bleiben werden, lohnt sich das 30-Tage-Paket für 25€. Surfen ohne Volumenbegrenzung im 5G-Netz – Gruß an die Heimat, liebe Telekom und Vodafone!
Auch das Entgegennehmen unseres Mietwagen gestaltet sich erfreulich unkompliziert, so dass wir weniger als zwei Stunden nach der Landung in unserem Mitsubishi Expander 7-Sitzer auf dem Weg nach Karon auf Phuket sind. Die Gewöhnung an den Rechtslenker mit Linksverkehr geht schnell, doch die erste halbe Stunde bin ich doch ein wenig übberrascht von der Menge an Rollern, Mofas und sonstigen Zwei-, Drei- oder Sontstwas-Rädern, die uns links und rechts überholen. Ich bin mir auch einige Zeit gar nicht sicher, welche Spur ich denn nutzen soll! Links? Rechts? Meist versuche ich, mich in der Mitte zu halten und die linkeste Spur den ganzen Kleinkrafträdern zu überlassen. So wird das wohl gemacht – ich gebe zu: nachgelesen hatte ich vorher nicht.
Auch das Verhalten an Verkehrsampeln ist mit dem in heimischen Gefilde nicht zu vergleichen – wenn diese bunten Dinger über der Straße in rot leuchten, dann habe ich immer den Reflex, mein Auto zu stoppen. Die Thai verhalten sich da anders. Vielleicht haben Antje und ich die Situation auch falsch eingeschätzt, aber eigentlich hatten wir in der halben Minute Rot-Phase genug Zeit, uns umzusehen und die Kreuzung auf uns wirken zu lassen. Es ist uns bis heute unbegreiflich, weshalb ein stetiger Strom von Fahrzeugen links an uns vorbeifährt und die leuchtend rote Ampel einfach ignoriert! Da man hier aber insgesamt eher langsam fährt, passiert nichts und wir können unseren Weg zum Hotel fortsetzen .

Dort angekommen beziehen wir unser Zimmer (dank kostenfreiem Upgrade logieren wir auf bestimmt 50 m2) und erkunden die Pools und die Andamanen-See. Das Hotel ist in der Summe schon ein wenig in die Jahre gekommen und die fehlenden Einnahmen sowie die fehlende Planungssicherheit in der Corona-Zeit haben zu einem ordentlichen Sanierungsstau geführt. Da nun aber sowohl die Russen als auch die Chinesen wieder praktisch unbegrenzt reisen können, schwärmen jeden Tag Heerscharen von Thai aus und hübschen Gebäude und Gelände wieder auf. An vielen Stellen hat man den Eindruck, dass hier die Arbeitskraft billig, das Material aber teuer ist. So wird an vielen Stellen geflickt und wiederverwendet, wo in Europa sicherlich einfach neu gekauft worden wäre. Insgesamt wirken die Reparatur-Ameisen aber wenig enthusiastisch und arbeitseifrig; Viele beherrschen das Schauspiel, dauerhaft beschäftigt auszusehen, ausgesprochen gut!
Ich fahre noch in die Provinzhauptstadt von Phuket, Phuket, um in einem Supermarkt Babybedarf einzukaufen. Unser Breivorrat ist zu Ende, aber Ersatz ist hier auch im größten Big C Market praktisch nicht zu bekommen. Die Thai scheinen ihre Babys nicht unterwegs zu füttern, oder wenn, dann nur mit Fruchtbrei. Ich finde in einem hinterletzten Regal trotzdem noch ein paar geeignete Mittagsmahlzeiten für Ian, stocke die Windeln auf und fahre wieder zu den im Hotel gebliebenen.

Meine größte Sorge vor der Abreise war, wie wir mit dem Essen zurecht kommen werden. Wir haben ja drei von vier Mitreisende mit besonderen Ansprüchen. Am Anreisetag machen wir es uns noch einfach und gehen einfach eine Pizza essen, aber das ist natürlich keine dauerhafte Perspektive (und würde mit der Zeit auch ganz schön ins Geld gehen). Darum stürzen wir uns am zweiten Abend ins Abenteuer und besuchen eine der wirklich unzähligen Kleinst-Imbissbuden. Das Speisebuch umfasst etwa 200 verschiedene Kombinationen aus Duck, Pork, Beef, Shrimp oder Squid, jeweils zu kombinieren mit Nudeln oder Reis. Dazu alles, aber auch wirklich alles in Sachen Meeresgetier, unzählige Suppen, Vorspeisen und Nachtische. Wir bestellen verschiedene Variationen von Reis, Gemüse und Schwein und sind in der Summe ausgesprochen glücklich damit! Als ich die Rechnung begleiche, entspannt sich dann auch die Frage der Urlaubskasse – ein Abendenssen einschließlich aller Getränke (620 ml Bier, Sprite, Apfelsaft) für gerade einmal 15€!

Gestärkt gehen wir in unser Hotelzimmer, nur gestört von den unzähligen durch Karon Beach brausenden Tuk-Tuks. Diese haben mittlerweile technisch aufgerüstet und sich in rollende Diskotheken verwandelt – mit mehr Bass als der durchschnittliche getunte 3er BMW an einer deutschen Tankstelle…
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