Ein weiterer Reisetag steht an. Unser Fazit zu Koh Mook fällt zwiespältig aus: Einerseits sind die Landschaft und das Meer atemberaubend, und selbst die „Hauptstraße“ von Ban Koh Mook hat – trotz der unablässig knatternden Tuk-Tuks – ihren Charme. Doch sobald man diese verlässt, stößt man auf enorme Mengen Müll und Verrottendes, die sich am Straßenrand und auf den Wegen häufen. Oft liegt der Geruch von brennendem Plastik in der Luft, und die „Qualitäten“ unserer Unterkunft habe ich ja bereits ausführlich beschrieben.
Zu guter Letzt stellen wir fest, dass Antje wohl an einem der Tage heftig von Sandmücken gestochen wurde. Der Stich dieser winzigen, nur wenige Millimeter großen Insekten macht sich oft erst Stunden oder gar Tage später bemerkbar, kann dann aber über längere Zeit extrem jucken. Im schlimmsten Fall helfen nur Salben mit Cortison und Antihistaminika. Noch schlimmer: Sandmücken können die gefährliche Parasitenerkrankung Leishmaniose übertragen. Woher wir das wissen? Ausgangspunkt unserer Recherche ist eine Webseite über Sandmücken – im Hintergrund dieser Seite: exakt unser Hotelstrand! Wir befinden uns also im Epizentrum der Sandmücken …
All das erfahren wir allerdings erst später, als wir bereits in Bangkok sind. Unsere Abreise von Koh Mook verläuft mit mehreren Verkehrsmitteln: Tuk-Tuk, Fähre und Van. Das Tuk-Tuk wird von einer Fahrerin gesteuert, die zu unserer Überraschung auch noch ihre Tochter dabeihat. Mit viel Humor wuchten wir unser gesamtes Gepäck – zwei Koffer (50 kg), Kinderwagen, Sitzerhöhung, Kraxe und vier Handgepäcksstücke – plus uns selbst auf das Gefährt. Das ergibt in Summe drei Erwachsene und drei Kinder auf einem einzigen Tuk-Tuk. Die Fahrerin bringt uns direkt zum Pier, wo wir als letzte Passagiere ein großes Longtail-Boot besteigen und ans Festland übersetzen. Die Konstruktion des Anlegers besteht aus Bambusstangen und hat seine ganz eigene Dynamik…

Von dort geht es mit dem Minibus über Pak Meng zum Flughafen Trang, einem kleinen Flughafen, der (zumindest heute) ausschließlich Flüge nach Bangkok anbietet – insgesamt fünf am ganzen Tag. Der Flug selbst dauert gerade einmal eine Stunde und ist kaum der Rede wert.
In Bangkok angekommen, entscheiden wir uns für ein Grab-Taxi, da die Zugfahrt vom Inlandsflughafen Don Mueang aus länger dauern würde als der gesamte Flug. Unser Fahrer bringt uns in nur 25 Minuten ans Ziel.
Interessehalber habe ich einmal kurz aufgelistet, welche Kosten uns für den Reisetag entstanden sind:
- Flughafentransfer (Tuk-Tuk, Longtail-Boot, Minibus): 35 €, 2 Stunden, 60 km
- Flug: 190 € für alle, inkl. Gepäck, 1 Stunde, 720 km Luftlinie
- Hoteltransfer (Privat-SUV in Bangkok mit Fahrer): 17 €, 25 Minuten, 30 km
Nein, kostenlos ist das Reisen auch hier nicht – aber angesichts des Komforts und der erbrachten Dienste sind 250 € für sämtliche Transportleistungen des Tages für die ganze Familie, inklusive Gepäck, mehr als fair.
In Bangkok setzen wir unsere Strategie des optimalen Preis-Leistungs-Verhältnisses direkt fort. Unser Fahrer bringt uns vor die Lobby des Holiday Inn Bangkok Silom, gelegen in einem der besseren Stadtviertel. ChatGPT beschreibt es folgendermaßen:
„Silom ist eines der bekanntesten Viertel in Bangkok, das für seine Mischung aus Geschäftszentrum, Nachtleben und kulturellen Attraktionen bekannt ist. Es liegt im Herzen der Stadt und ist ein wichtiger Finanzdistrikt, verwandelt sich abends jedoch in ein lebhaftes Viertel mit Restaurants, Bars und Märkten. Silom ist eine perfekte Mischung aus Business, Unterhaltung und Kultur – ein Viertel, das man bei einem Besuch in Bangkok nicht verpassen sollte!“
Über einige Umwege – konkret: über den deutschen Reiseanbieter DERTour – habe ich es geschafft, in diesem Hotel ein „normales“ Zimmer für uns vier zu buchen. Direkt auf der Hotel-Webseite oder bei Anbietern wie booking.com wäre dies gar nicht möglich gewesen – stattdessen wollte man uns immer auf die deutlich teurere Familiensuite umlenken, die wir aber gar nicht benötigen. Kaum im Zimmer angekommen, überrede ich den Kofferpagen, uns noch ein zusätzliches Bett über das Housekeeping zu besorgen. Obwohl das Zimmer im 11. Stock dadurch etwas voller wird, haben wir nun alles, was wir brauchen.
Die größte Begeisterung löst dann das Frühstück am nächsten Morgen aus – es gehört zu den besten, die Antje und ich je in einem Hotel bekommen haben. Alles an diesem Hotel entschädigt uns für unsere letzte, weniger erfreuliche Unterkunft. Und das Beste: Wir zahlen gerade einmal 70 € pro Nacht, inklusive Frühstück!
Nun stehen uns sechs Nächte in Bangkok bevor – und wir könnten uns nicht wohler fühlen!
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