Wir verbringen unseren letzten Tag in Dubai entspannt. Wegen des Valentinstags ist der Pool auf dem Dach nur bis kurz nach Mittag geöffnet – danach wird er für ein festliches Dinner umgebaut. Ich werfe einen letzten Blick auf die uns mittlerweile vertraut vorkommende Skyline und werde fast ein wenig melancholisch – aber nur fast, es warten ja noch genug weitere tolle Ziele auf uns!

Ich gebe den Mietwagen ohne Probleme zurück und nutze die Gelegenheit für einen kurzen Einkauf im Supermarkt, der sich im gleichen Gebäude befindet. Dort entdecke ich in einer versteckten Ecke eine Tür mit der Aufschrift „For Non-Muslim“. Ein Druck auf den Türöffner – und ich finde mich in einem Paradies für Schweinefleisch-Liebhaber wieder: eine eigene Fleischtheke mit Bedienung, Bockwurst, Frühstücksfleisch, Schinken … einfach alles, was das Herz des modernen Teutonen begehrt. Aber nichts für mich, denn morgen früh geht’s zum Flughafen, und für Würstchenbrötchen – sonst ein geschätztes Reiseessen – lohnt es sich nicht mehr.

Am Nachmittag schlendern wir ein letztes Mal durch ein paar Souqs in Deira und am Dubai Creek, entdecken aber nichts grundlegend Neues. Zum Abschied gönnen wir uns noch eine Spezialität: Eis aus Kamelmilch! Und auch wenn es wirklich gut schmeckt – wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich es für „normales“ Eis gehalten. Wieder ein Produkt, das eher von der Imagination des Konsumenten lebt als von der Produkteigenschaft selbst. Oder aber meine Geschmacksnerven sind so unsensibel, dass ich die behauptete bessere Qualität oder den besonderen Geschmack nicht wahrnehme – geht mir bei Kaffee oder Wein ja auch oft so, ich Banause.

Wie dem auch sei: Es geht pünktlich zum Abendessen zurück ins Hotel – wo uns die Küche mit einem *umfangreichen* Seafood-Dinner überrascht. Und damit meine ich: Jede. Einzelne. Speise. Alles, außer vielleicht dem grünen Salat, enthält Meeresfrüchte. Die Kinderpasta, die Currys – alles. Die Kinder retten sich in „Fischringe“ (und wissen nicht, dass wir ihnen den Präfix „Tinten-“ verschweigen, aber gegessen haben sie’s trotzdem …), Antje bleibt überwiegend beim Brot. Ich bin Meeresfrüchten gegenüber grundsätzlich nicht abgeneigt, aber das hier ist dann doch etwas zu viel des Guten.
Nach dem wohlmeinenden, aber herausfordernden Abendessen packen wir die Koffer und versuchen, früh zu schlafen. Doch schon drei Stunden später meldet sich mein Magen: Da ist etwas drin, das nicht drinbleiben will. Eine Tablette gegen Übelkeit hilft wenig – eine Stunde später bin ich es dann auf natürlichem Wege los. Genau das, was man sich vor einem Flugtag wünscht …
Zum Morgen hin geht es mir aber tatsächlich wieder besser, und ich bekomme noch etwas Schlaf sowie ein kleines Frühstück. Offenbar kein Infekt, sondern nur ein weiterer Beweis dafür, dass man mit Seafood-Buffets immer vorsichtig sein sollte – auch in Dubai.
Die Metro bringt uns gewohnt reibungslos zum Flughafen, FlyDubai – die Billigflug-Tochter von Emirates – zwängt uns für sechs Stunden in viel zu enge Sitze.

In Krabi läuft alles glatt: zwei SIM-Karten im Terminal besorgt, Gepäck vollständig, Mietwagen von AVIS bereit – wenn auch ziemlich heruntergerockt mit über 120.000 km auf dem Tacho. Aber ich hatte bewusst über die thailändische AVIS-Website gebucht und nicht über die internationale und dabei einiges gespart. Der Preis dafür: ein ziemlich abgenutztes Auto. Doch bei den ganzen Kratzern fällt ein eventueller neuer nicht mehr groß auf, das ist der Vorteil.
An den Linksverkehr, die unbeleuchteten Roller, die fehlenden Straßenmarkierungen, die allgemeine Dunkelheit und sonstige Verkehrshindernisse gewöhne ich mich schnell. Mit etwas Vertrauen und Gelassenheit klappt das schon. Das Einzige, woran ich mich partout nicht gewöhnen kann: dass Blinker und Scheibenwischer vertauscht sind. So passiert es mir auch diesmal wieder, dass ich statt der Lichthupe die Scheibenwaschanlage aktiviere …
Nach weniger als 45 Minuten erreichen wir Ao Nang. Die Straßen sind voller Roller, die Leute auch nachts noch unterwegs – Thailand, wie wir es kennen und lieben. Trotzdem ist der Unterschied zum sauberen, durchorganisierten Dubai frappierend. Wir checken ein, das Hotelrestaurant hat bereits geschlossen, also besorge ich auf der Straße noch schnell ein paar Pizzen, die wir bei einem kalten Bier im Hotelzimmer genießen. Darauf mussten wir in Dubai ja verzichten, „gerettet“ hatten wir uns mit einem „Bag-in-Box“-Wein, also einem Karton mit 3 Litern Weißwein. Wer das Konzept noch nicht kennt: Das hat nichts mit Wein aus dem Tetra-Pack zu tun, sondern ist eine wirklich (vor Allem für solche Reisen) praktische Sache!
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